Dazu noch eine kleine Anekdote:

"Sage uns Meister, was ist Kunst ?"
"Wollt ihr die Antwort des Philosophen hören oder die der reichen Leute, die ihre Zimmer mit meinen Bildern dekorieren?" Oder wollt ihr gar die Antwort der blökenden Herden hören, die mein Werk in Wort und Schrift lobt oder tadelt?"
"Nein, Meister, was ist deine Antwort?"
Nach einem Augenblick antwortete Apollonius:
"Wenn ich irgendetwas sehe, höre oder fühle, was ein anderer Mensch getan oder gemacht hat, und wenn ich in der Spur, die er hinterlässt, einen Menschen entdecken kann, seinen Verstand, sein Wollen, sein Verlangen, sein Ringen ...
das ist für mich Kunst. <<<

(Text aus I.Gall "Theories of Art")



Niemandsland

Der Himmel,
ein offenes Tor für den Wind.
Ich schenke mein Gesicht dem Meer.

Abends, wenn ich das Fischerdorf betrete,
werde ich wieder einen Namen tragen.

(Hanns Cibulka)

Und hier noch etwas:

Betrachtungen über die Kunst

von Kunstcarlo aus Wahnfried-Heldra:

Mehr von Kunstcarlo

 

 



SELBSTVERWIRKLICHUNG . . .
. . . mein ICH im nebulösen Hintergrund . . . ein Bekenntnis . . .


Selbstverwirklichung hat heute als flaches Modewort einen eher egoistischen Touch. Meist wird darunter das hemmungslose Ausleben einer fragwürdigen persönlichen "Freiheit" in vielerlei Spaßzonen verstanden. Das Wort selbst bedeutet aber wohl zuallererst, dass ein Mensch "sich selbst" - also sein ursprüngliches "SEIN" - verwirklicht. Dazu muss man dieses allerdings erst einmal erkennen. Man lernt es aber nicht kennen, wenn man seine "Selbstverwirklichung" im Trubel von Lifestyle und Vergnügen sucht. Das wäre dann eine klägliche Flucht vor sich selbst. "Verwirklichung der inneren Person" oder "Verwirklichung der Persönlichkeitsbildung" trifft es besser, wie ich meine.

Selbstverwirklichung ist für mich keine Bedürfnisbefriedigung, und keine Selbstpräsentation, sondern ein "Wirklichwerden", ein Versuch, mir selber in die Seele zu schauen, Impulse und Entwicklungschanchen aus mir herauszulocken. Es bedeutet, in mir selbst zu suchen, nicht in anderen und auch nicht in Ersatzobjekten, oder auch: Mir selbst zu genügen!
Erfahrungen mit meinen Mitmenschen habe ich genug gemacht und möchte sie als Hilfe benutzen, Erfahrungen mit MIR zu machen. Ich möchte wissen, was in meiner äußeren Hülle noch als "Fülle" in mir steckt: Ich möchte mein Leben nicht "leben", sondern bei vollem Bewusstsein "erleben". Ich möchte mir meiner ureigenen Werte und auch meiner Minderwertigkeiten bewusst werden. Ich möchte da suchen, wo ich denke, dass ich hingehöre und nicht da, wo ich hingestellt werde oder hingestellt werden soll, aber wo ich nicht sein kann.

Kunst als ernsthaft kreative Beschäftigung z.B. ist so eine Möglichkeit der Verwirklichung, aber ebensogut auch eine flache "Konsumgefahr". Male ich ein Bild aus Langeweile, weil es "in" ist, aus Geltungsbedürfnis ... oder lege ich meine Gedanken, Sehnsüchte, Träume und Gefühle dort hinein? Ein Kind, das versunken spielt und dabei seine Umwelt verrgisst, arbeitet unbewusst ganz gehörig an seiner Verwirklichung. Vielleicht muss man einfach nur in diesem Sinne Kind bleiben?
[s. dazu nebenstehende Anekdote]

Der Körper und der Verstand eines Menschen machen noch nicht das "Ich" aus. Was fehlt ist die Seele, der Geist im Sinne vom "Spirit of myself" - und der macht doch wohl hauptsächlich das (Selbst-) Bewusstsein aus?
Erreichen wird man die Selbstverwirklichung hundertprozentig wahrscheinlich genausowenig, wie man jemals vollständig den Sinn des Lebens finden kann.

Ganz in diesem Sinne sehe und erlebe ich meine kreativen Tätigkeiten. Mich kümmern keine Konventionen, Regeln, Stile, Meinungen. Vielmehr lasse ich mich leiten von meinem ureigenen Gefühl. Folgerichtig habe ich somit meine Maltechnik, meinen Stil und meine Sicht der Dinge völlig autodidaktisch entwickelt und gedenke es auch weiterhin zu tun.

Einige Jahre lang habe ich dieses kommerzielles Atelier betrieben und dort auch recht erfolgreich die vielfältigsten kunstgewerblichen Produkte angeboten. Auf Messen, Ausstellungen etc. bin ich aus Prinzip nicht zu finden, sondern arbeite zurückgezogen und beschränke mich auf diese bescheidene Internetpräsenz.
[s. dazu nebenstehendes Gedicht]

PS: Wer lieber etwas aus fremder Feder über mich lesen möchte, benutze bitte einen
der nachfolgenden Links zum Artikel "Vera Boldt - Melancholie als Gemütsverfassung
und
ästhetischer Zustand" der Buch- und Zeitschriften-Autorin Anja Scheik in ihrem
Online-Magazin "NA KLAR" ... ich DANKE dafür Anja Scheik ...:

Link zur originalen Online-Site: Vera Boldt ...

Link zur PDF-Download-Version: Vera Boldt ...

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