Melancholie heißt 'Denken mit Gefühl', heißt eine Frage haben, an der es sich trefflich reiben läßt, heißt, einen Weg zu beschreiten, der von dieser bestimmt ist. Melancholie ist eng verbunden mit dem Reflektieren über den ureigenen Weg:

Wo stehe ich heute, wo will ich morgen sein?

Der Melancholiker geht SEINER Frage nach, von der er nicht loskommt - und er ist der Hoffnung verfallen, eines Tages doch die Antwort zu finden.

Gedanken dazu: 'melancholia romantica'

[ Mein besonderer Dank gilt Phi+++ für das Bild! ]
 


Die Melancholie hatte lange Zeit einen guten Ruf:
die Kontemplation, die Muße, das Grübeln, den Zweifel - das verbanden die Menschen der Antike mit der Melancholie.
Und heute?

> Der melancholische Mensch geht nie konform mit der Mode, dem Zeitgeist. Er durchschaut die oberflächlichen Fassaden und leidet an der Hohlheit des Konsums.

> Was macht der Melancholiker in seiner Feizeit?
Kein melancholischer Mensch will ernsthaft animiert werden,
er braucht das einfach nicht, er genügt sich selbst.

> Melancholie ist eine Charaktereigenschaft, die in unserer Gesellschaft als nicht erstrebenswert gilt. Sie passt schlecht diese Lach- & Spaß-Gesellschaft hinein.

> Vieles, was uns wertvoll ist - unser Verständnis von Schönheit, Tiefsinn, auch Romantik - verdanken wir den Melancholikern.

Melancholie ist die Grundlage zum Widerstand gegen eine 'Kultur', in der nur noch Wettbewerb, Konsum und Berühmtheit zählen. In der heutigen Zeit, in der sich manche Menschen eine 'Gestaltete Stille' herbeisehnen - eine Bedingung für's Menschsein - erscheint ein Hoch auf die Melancholie wieder sehr angebracht. Die Melancholie ist somit eine Auszeichnung, ein 'Geschenk der Götter', die einen Menschen aus der grauen Durchschnittsmasse heraushebt.

Melancholische Menschen haben ein inneres Gleichgewicht, das auch Abstürze verhindern hilft.

Melancholie will gelebt werden, sie braucht Raum und Pflege. Unterdrückt man sie, kommt man an den anderen Pol: die Trostlosigkeit der Depression. Für den Depressiven besteht die Welt nur noch aus Hoffnungslosigkeit, in der alles vorhanden ist, mit Ausnahme eines Sinns.

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