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Über die Kohletechnik
Die Kohlezeichnung gehört im Gegensatz zur Malerei
zu den "graphischen" Techniken, die ihre Wirkung aus
dem Hell-Dunkel-Gegensatz zwischen dem freigelassenen Grund
(Blattfläche) und den Linien und Flächen selbst bezieht.
Zeichenkohle besteht aus verkohltem Weichholz (Holzkohle). Sie
ist ein sehr weiches Material und ergibt dadurch auch einen
weichen Strich. Ich benutze ausschließlich Naturkohle.
Auch eine geringfügige Nachbearbeitung mit Bleistift o.ä.
lehne ich ab, da man das bei ungünstigem Lichteinfall sieht.
Die Bevorzugung des "linearen" Gebrauchs der Kohle
steigert noch den graphischen Charakter der Darstellung.
Jede bildhafte Darstellung vermittelt jedoch, ähnlich wie
in unserer Sprache, nicht nur sachliche Informationen, sondern
beinhaltet auch persönliche Empfindungen.
Sie ist somit ein individueller Ausdruck.
Über
das Material
Ein Markenpapier für gehobenere Ansprüche ist das Ingrespapier,
das nach einem französischen Zeichner und Maler des 19. Jahrhunderts
benannt ist. Dieses auch von mir in leichten Tönungen benutzte
Papier ist für das Porträtzeichnen besonders gut geeignet. Der
schwarze Strich steht nicht so hart auf getöntem Papier und
die Zeichnung bekommt nicht zuletzt daher eine gewisse Atmosphäre.
Eine Kohlezeichnung wird bei Berührung leicht verwischt und
somit zerstört. Deshalb ist es notwendig, die aufgetragenen
Kohleteilchen mit einem speziellen Mittel zu fixieren. Dieses
gelingt aber nicht vollständig sicher; es empfiehlt sich also,
die Zeichnung unter Glas zu rahmen.
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